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Mittwoch, 24. September 2008

Lost in Web

Wir alle haben morgens so unsere Angewohnheiten. Der eine steht auf, kratzt sich, geht ins Badezimmer. Der andere joggt seine halbe Stunde um den Block. Ich werfe in fast schon traumwandlerischer Sicherheit den Laptop an und sauge auf, was sich über Nacht in der Welt, vor allem aber im Web getan hat.


Das Muster ist dabei immer identisch. Im Zentrum der Macht stehe natürlich ich. Wer sonst? Das Persönliche liegt mir am nächsten, also werden die Mails überprüft. Privates, Blogspezifisches, Arbeit/Studium - in der Reihenfolge. Ist alles geklärt und sämtlichen relevanten Verlinkungen nachgegangen (z.B. hinterlassene Nachrichten in Netzwerken wie StudiVZ oder Xing, aber vor allem neuen Kommentaren in meinem Blog), folgt die nächste Station auf der Informationsrundreise: meine "News & Feeds".

Um die gute Laune nicht gleich beim Start in den Tag in den Keller zu kicken, bleibt es in der Regel nur bei einem flüchtigen Blick auf das Weltgeschehen in Politik und Wirtschaft. Die schlechten Nachrichten werden im Laufe des Tages sowieso noch ihre Bedeutung und Aufmerksamkeit kriegen. Die unzähligen abonnierten Feeds meiner favorisierten Blogs sind da schon eher von Interesse. Wer hat gebloggt? Und vor allem was und worüber? Ist die Zahl der Feeds überschaubar, so werden sie gleich abgearbeitet, ansonsten nach Relevanz abgegrast (mittlerweile weiß ich so ziemlich wer "wichtig bloggt" und meinen Tag macht). Bei all dem leistet mir Netvibes nach wie vor sehr treue Dienste.

Es folgt der Gang zu Twitter. Neue Tweets sind immer gut - Linktipps noch besser - und oftmals einen Schmunzler wert.

Vor allem meine Feeds und Twitter sind für mich eine hervorragende Inspirationsquelle für mein Blog. Sinnlos-spaßige Tests, Entwicklungen in der Blogosphäre, bei Twitter oder Filmkritiken stellen neben meinem restlichen privaten Rumgesabbel schließlich meine Ansatzpunkte für Beiträge und Diskussionen dar. Ich gebe es gerne zu, im Grunde suche ich die ganze Zeit nach Ideen für mein Blog. Nicht umsonst ist es meine nächste Anlaufstelle.

Was folgt sind die klassischen Medienkanäle wie Radio, TV, Print und ihre Online-Ableger. Gerade im Printbereich gibt es doch noch ein paar Magazine und Zeitungen, die ich einfach nicht missen möchte. Allein schon um beim Lesen etwas in der Hand zu halten - obwohl ich mir bewusst bin somit zu einer aussterbenden Spezies, zumindest aber einer ungewöhnlichen Unterart der Digital Natives zu gehören.

Die Netzwerkpflege beschränkt sich auf einen Bruchteil des täglichen Webaufenthalts, jedoch ist das ständige Updaten eine oftmals lästige Angelegenheit.
Weniger lästig empfinde ich hingegen das Kommentieren und Diskutieren in Blogs, Foren oder über die restlichen Messaging-Dienste, die sich wie Sand am Meer tummeln.


Übrigens, mein Nutzungsmuster beschränkt sich nicht nur auf den morgendlichen Ritus. Ich habe mir diese Reihenfolge mittlerweile so zu Eigen gemacht, dass ich bei jedem Start des Rechners die üblichen Verdächtigen abklappere. Eigentlich pendele ich die ganze Zeit zwischen einem vermeintlichen Vorsprung durch Information und einer selektiven Ignoranz, was ich im Moment nich brauche. Das soll jedoch nicht heißen, ich würde Tag ein, Tag aus nur die selben Seiten ansteuern. Himmel, nein! Mein Surfverhalten ist noch viel wirrer und ausgeprägter, aber nachdem ich die obige Grafik gebastelt hatte, brauchte ich noch eine Geschichte dazu. Deswegen dieser Post...

PS: die Grafik ist überbordender Freizeit zu verdanken.

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