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Montag, 26. Januar 2009

Der letzte Ritt

Ich habe lange Zeit nicht verstanden, wieso du so sehr an deinen Western gehangen hast. Cowboys, Indianer, Trapper, Banditen, Sheriffs. Für mich schien das alles immer so platt, so klischeebeladen zu sein.

Doch erst jetzt erkenne ich so langsam, warum dir so viel an diesen Geschichten lag. Für dich waren es einfache Kerle, die sich alles in ihrem Leben hart erarbeiten oder unter Einsatz ihres Lebens nehmen mussten. Es gab die Guten, die sich für die anderen einsetzten, ebenso wie die Bösen, die sich um niemanden scherten. Und ich glaube, du hast dich ein klein wenig selbst in ihnen gesehen, in diesen aufrichtigen, gesetzestreuen Männern, die einfach an einem Punkt in ihrem Leben waren, an dem sie Entscheidungen treffen mussten.

Die bekannte Freiheit aufgeben oder für die Familie sesshaft werden? Dem verlockenden Ruf des nächsten Zuges in den Westen folgen oder lieber entbehrungsreich die Farm beackern und das Überleben der anderen sichern? Gunman oder Farmer? Freund oder Feind sein?

Du hast, genau wie deine Helden, bestimmt nicht immer die besten Entscheidungen getroffen - und trotzdem alles richtig gemacht. Du warst einer von den Guten. Einer, zu dem man aufsehen konnte. Einer, dem man den letzten großen Goldrausch gegönnt hätte. Wahrscheinlich hättest du ihn aber lieber den anderen überlassen. Den jungen Heißspornen, die sich noch beweisen wollen. Du musstest niemandem mehr etwas beweisen.

Du warst mein Held und wirst es immer sein.

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