Ich war auf Zeitreise - und zwar Bild für Bild. Weit bin ich nicht gekommen, in etwa zweieinhalb Jahre oder anders gesagt fünf Semester, aber es war unglaublich interessant und ein Gefühlskarussell erster Güte.
Als inoffizieller Papparazzo meines Studienjahrgangs habe ich im Laufe des Grundstudiums tausende Bilder angehäuft (nein, ich übertreibe nicht!), da es in den Anfängen unseres Studiums keine Party, keinen Ausflug und kein Präsentationsseminar ohne Danyo mit Digicam in der Hand gab. Böse Zungen behaupten ja ich hätte mit meinem Blitz dem Stroboskop in der Campusdisco Konkurrenz gemacht. Naja...
Da knappe 8.300 Bilder aber auch viel Platz brauchen, musste ich meinem Speicherplatz zu Liebe ausmisten, da sich viele Bilder auf lange Sicht einfach zu ähnlich sind - eine Party ist eine Party ist eine Party usw. Und was ich da so bei meinem Streifzug sah, hat mich doch nachdenklicher werden lassen als gedacht.
So musste ich schmunzeln, als ich unter anderem meinen besten Studienfreund mit langen Haaren, Bart und einigen Kilo mehr auf der Hüfte sah (kein Vergleich zu heute!), die ein oder andere Sünde in Sachen Frisuren bei meinen Kommilitoninnen erblickte (Blondierungen, Rottönungen oder auch kuriosen Schnitte) und mich an wirklich tolle, feucht-fröhliche Parties erinnerte.
Aber genauso wurde ich auch ein wenig sentimental, als ich sah, wer so alles nicht mehr dabei ist. Mein ehemaliger Fußball- und Flachwitzkumpel zum Beispiel, mit dem ich so unglaublich viel Spaß hatte, der nach zwei Semestern ein jähes Ende fand und die WG sprengte, ehe sie überhaupt bestand.
Wenn man die Bilder von damals mit dem Wissen von heute betrachtet, die Blicke, die damals so untereinander ausgetauscht wurden, und die Freundschaften, die einige Kratzer abbekommen haben, dann wird einem doch irgendwie schwer ums Herz.
Es ist schon erstaunlich, wie viele Erinnerungen sich in fünf Semestern ansammeln können.
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