König Heinrich: Der, so ihn überlebt und heimgelangt,
Wird auf dem Sprung stehn, nennt man diesen Tag,
Und sich beim Namen Crispianus rühren.
Wer heut am Leben bleibt und kommt zu Jahren,
Der gibt ein Fest am heil'gen Abend jährlich
Und sagt: "Auf Morgen ist Sankt Crispian!",
Streift dann die Ärmel auf, zeigt seine Narben
Und sagt: "An Crispins Tag empfing ich die."
Die Alten sind vergeßlich; doch wenn alles
Vergessen ist, wird er sich noch erinnern
Mit manchem Zusatz, was er an dem Tag
Für Stücke tat: dann werden unsre Namen,
Geläufig seinem Mund wie Alltagsworte,
Heinrich der König, Bedford, Exeter,
Warwick und Talbot, Salisbury und Gloster,
Bei ihren vollen Schalen frisch bedacht!
Der wackre Mann lehrt seinem Sohn die Märe,
Und nie von heute bis zum Schluß der Welt
Wird Crispin Crispian vorübergehn,
Daß man nicht uns dabei erwähnen sollte,
Uns wen'ge, uns beglücktes Häuflein Brüder:
Denn welcher heut sein Blut mit mir vergießt,
Der wird mein Bruder; sei er noch so niedrig,
Der heut'ge Tag wird adeln seinen Stand.
Und Edelleut' in England, jetzt im Bett',
Verfluchen einst, daß sie nicht hier gewesen,
Und werden kleinlaut, wenn nur jemand spricht,
Der mit uns focht am Sankt Crispinus-Tag.
William Shakespeare - Heinrich V. (vierter Aufzug, dritte Szene)
Montag, 2. März 2009
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Hochkultur. Bravo. Mehr davon!
AntwortenLöschenAber gerne doch. Bald :)
AntwortenLöschenOh fein! Eine erfrischender Duft Kultur, von dem ich sonst so wenig abbekomme.
AntwortenLöschenIch bitte ebenfalls um einen Nachschlag!