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Mittwoch, 18. Juni 2008

DUMMY und die Sache mit dem N-Wort

Leider jetzt erst in meinen (immer noch) ausstehenden Feeds gefunden: Die mittlerweile abgeschlossene öffentliche Diskussion über das Titelthema der Herbstausgabe des DUMMY-Magazins.

Am 13. Juni fragte die DUMMY-Redaktion via Blog in die Öffentlichkeit, ob man ein Magazin "Neger" nennen dürfe, ohne gleich in die rechte Ecke oder sonst eine fremdenfeindliche Richtung geschoben zu werden. [Anmerkung: die Damen und Herren haben schon im Vorfeld mit schwarzen und weißen Mitbürgern darüber diskutiert und bei einem entsprechenden Ansatz auch ein "okay" bekommen] Das publik machen dieser Frage resultierte nämlich aus etlichen Mails und Anrufen, die einen Stopp der Ausgabe forderten, obwohl das Herangehen und die Recherche gerade zu einem solch immer noch heißen Eisen interessant und aufschlussreich wäre. Aber sowas könne man ja nicht machen. Also so einen Titel wählen.

Fünf Tage später, sprich heute, folgte eine Liste mit zehn Gründen, warum das Magazin nicht mit dem N-Wort betitelt werden könnte. Wie nicht anders zu erwarten wird die Entscheidung einen halben Rückzieher zu machen in den Kommentaren gelobt und auch scharf kritisiert.

Ich für meinen Teil kann dieses leichte Zurückrudern auf der einen Seite verstehen, auf der anderen Seite finde ich es jedoch Schade, dass selbst ein so wunderbar andersartiges Magazin wie der DUMMY von seiner "wir machen weil wir können und wollen"-Mentalität abweicht/ abweichen muss, nur weil die Moralapostel unter den eifernden Lesern den Zeigefinger heben.
Bei den Ausgaben "Glauben", "Juden", "Frauen", "Sex" und "Türken" gab es doch bestimmt ähnliche Probleme und man hat es durchgezogen.

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