Gestern Abend war es endlich soweit. Der monatelange Hype, die perfekt inszenierten Why so serious?-Kampagnen, der tragische Tod Ledgers Anfang des Jahres, großartige Fanvideos – alles hat gestern Abend seinen Höhepunkt gefunden. Mit ein paar guten Freunden ging ich endlich in „The Dark Knight“.
Die erste Überraschung gab es schon beim Betreten des Kinosaals. Nicht einmal halb voll und das eine Woche nach Kinostart in Deutschland. Das passt irgendwie gar nicht zu dem ganzen Trubel im Vorfeld. Egal, Zeit für die Trailer für den Kinoherbst. Wall-E, Krabat, James Bond – Ein Quantum Trost (meiner Meinung nach der schlimmste Titel des Kinojahres), Wanted, Der Baader Meinhof-Komplex, Max Payne… Mit Ausnahme der kleinen süßen Blechkiste waren alle Trailer so unerträglich schwach in ihrer Aussage, dass es mich regelrecht gegruselt hat.
Dann endlich ging es los. Ich war bereit für einen 152 Minuten andauernden Adrenalintrip der Extraklasse. Die Eröffnungssequenz war genauso perfekt wie erwartet und hat mich in ihrer Art der Kameraführung an den großen Raub zu Beginn von „Heat“ erinnert. Auf die Sekunde geplant und genauso inszeniert.
Von Minute zu Minute sog mich der Film immer mehr in seinen Bann – und dann kam eine fünfminütige Pause! Was um alles in der Welt denken sich diese grenzdebilen Kinobetreiber im örtlichen Lichtspielhaus eigentlich? Eine Pause? Der Film lebt von seiner dichten Atmosphäre und dann knüppeln diese Schwachköpfe eine Unterbrechung rein! Das ganze Feeling war wie weggeblasen! Ich habe zehn Minuten gebraucht um diese wohlige Kribbeln wieder aufzubauen…
Dann kam das Ende und wir gingen. Das klingt jetzt sehr viel unspektakulärer als der Film war, aber anders lässt es sich nicht mehr zusammenfassen.
Das Prädikat Blockbuster hat sich „The Dark Knight“ redlich verdient und allein die Szenen mit dem sich überschlagenden Lastwagen, dem aus dem explodierenden Krankenhaus laufenden Joker oder auch die etlichen Fahrten mit dem Batpod sind den Eintritt auf jeden Fall wert. Doch trotz aller Vorfreude stellte sich bei mir nach dem Abspann nicht dieses absolute Wow-Gefühl ein, wie ich es nach anderen Filmen dieser Größenordnung sonst verspüre. Vielleicht ändert sich das in ein paar Wochen, wenn ich mir den Streifen noch einmal im Originalton ansehen werde.
Meine Kritik gibt es dann die Tage gesondert. Ich muss den Film noch ein wenig sacken lassen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen