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Dienstag, 9. September 2008

"Simplify your life!" im Selbsttest - Mal so richtig aufräumen

Das war es also. Das erste Kapitel inklusive Vorwort habe ich seit zwei Tagen hinter mir. Netterweise ging es um den richtigen Dreh Ordnung in den (Arbeits-)Alltag zu bringen und daheim richtig reine zu machen. Gut, habe ich mir so gedacht. Ob mir die Herrn Küstenmacher und Seiwert da helfen können? Denn wenn ich mich in meinem Zimmer umsah, dann kam mir tatsächlich ein wenig das Grausen.

Die Ankündigung dieses Buch werde das wohl wichtigste meines gesamten Lebens sein halte ich im Moment zwar noch für ein wenig übertrieben - dieses Versprechen haben die meisten Bücher mittlerweile irgendwie intus -, aber noch stehe ich ja am Anfang. Nun aber Schluss mit der glorreichen Einführung und hinein ins Vergnügen.

Stufe 1 der Lebenspyramide: Vereinfachen Sie Ihre Sachen

Der überfüllte Schreibtisch, die vollgemüllte Wohnung, das kleine und große Chaos in jeder Schublade und hinter jeder Schranktür. Alles Dinge, die uns laut Aussage der Autoren die Lust an der Arbeit oder der freien Zeit in den eigenen vier Wänden nehmen. Was also tun?

Die Tipps für mehr Ordnung und eine bessere Organisation am Arbeitsplatz sind praktisch, für mich aber so gut wie unnötig bzw. nicht umsetzbar. Zum einen habe ich als Student momentan alles, nur keinen Stress im Beruf, zum anderen habe ich nicht einmal einen Schreibtisch in meinem WG-Zimmer. Okay, dafür kann das Buch nichts, da es sich hierbei um meine Eigenart handelt, aber es hilft mir an diesem Punkt mit den gut dreißig Seiten trotzdem nicht weiter. Das kommt vielleicht dann mit dem ersten Bürojob und dem damit verbundenen Arbeitsplatz inklusive Schreibtisch oder so.

Trotzdem wollte ich wissen was die beiden so zu erzählen haben. Es klang nicht schlecht, aber wirklich begeistert war ich noch nicht wirklich. Tipps wie "räumen sie alle Schubladen usw. aus, machen sie drei Haufen daraus (kommt weg, kann bleiben, muss bleiben) und misten sie so aus", "erledigen sie anstehende Aufgaben ihrer Wichtigkeit nach" oder auch "schieben sie unangenehme Aufgaben nicht vor sich her, sondern erledigen sie sie gleich" sind zwar nicht die Neuerfindung des Rades - das System nutze ich seit ich neun bin -, aber es ist nett mal wieder daran erinnert zu werden.

Ob sich mein Bewusstsein für zu erledigende Aufgaben allerdings so bald so grundlegend verändert wie im Buch prophezeit bleibt noch abzuwarten. Von heute auf morgen wird es bestimmt nicht klappen, außerdem fehlt mir dazu auch der angesprochene Stab an arbeitswütigen Helfern, die nur darauf lauern mir die Arbeit aus den Händen zu reißen. Aber einen Versuch sollte es wert sein.

Umso eher macht das Buch bei den Hilfestellungen zum Aufräumen in der eigenen Wohnung Boden gut. Im wahrsten Sinne des Wortes. Einmal so aufzuräumen, dass so gut wie nichts mehr auf dem Boden rumliegt, im Weg steht oder allein beim Anblick belastet, tut tatsächlich gut. Mit einem Mal hat man plötzlich so viel neuen alten Platz. Vor einiger Zeit habe ich selbiges ja schon auf anderer Ebene praktiziert. Ebenso das konsequente Ausmisten alter und nicht mehr benötigter Zeitschriften, Unterlagen oder Aufzeichnungen macht ab einem gewissen Punkt tatsächlich Spaß. Ich muss es wissen, habe ich mich doch gleich ans Aufräumen gemacht - ob durch die gerade gelesenen Zeilen motiviert oder einen entspannten freien Ferientag unterstützt sei dahingestellt. Die Müllmänner werden beim nächsten Termin für die Papiertonne ganz schön fluchen.

Mit dem Wissen gesuchte Dinge schneller oder auch einfacher finden zu können lässt sich auch aus dem winzigsten Zimmer eine kleine Oase machen - ein Faktum, was sich wohl doch auch auf einen Arbeitsplatz ummünzen lässt. Nur da wo ich mich wohl fühle, kann ich mich auch richtig entspannen, erholen oder wahlweise auch konzentriert und effizient arbeiten.
Die Tipps für eine effektive Entrümpelung der Küche, des Badezimmers usw. sind ebenfalls recht interessant und zum Großteil auch leicht umsetzbar.

Etwas unangebracht finde ich allerdings den Rat mir doch bitte nach Möglichkeit und Bedarf neue, weitere Abstell- oder Ablagemöglichkeiten zu beschaffen. Den gerade gewonnenen Platz gleich wieder mit einem Schrank, Regal oder den fast schon mantragleich genannten Aktenreitern blockieren? Nee, lass mal stecken. Dafür fehlt es im Moment an finanziellen Mitteln. Aber.. was ist das denn? Oh, wie fein. Die Vereinfachung der Finanzen wird im nächsten Kapitel abgehandelt. Mal sehen wie mir das helfen kann. Ich werde euch auf dem laufenden halten.

2 Kommentare:

  1. Nun wirklich vom Hocker reissen tut mich das jetzt nicht. Immerhin sieht es ja schonmal besser aus wie dem Text zu entnehmen ist. Nun ist dranbleiben die Devise.
    Hoffen das man nicht z.B. in das gute alte "Haufenablagesystem" zurückfällt. Obwohl ich mit ein bisschen Fantasie auch eine gewisse Ordnung hineininterpretieren kann. Altes Zeugs unten, neues Zeugs oben. Ganz einfach :)
    Halte mich weiter auf dem laufenden. Bei mir scheitert die Ordnung immer a) an dem Wahnsinn und Chaos im Kopf und b) schlicht und ergreifend an Faulheit. Vielleicht hat das Buch ja ein Mittel dagegen.

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  2. Hehe. An a) und b) scheitert es bei mir meistens auch, wobei mir deine Interpretation des Stapelsystems auch sehr gut gefällt ^^

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