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Mittwoch, 10. Juni 2009

Qualitätsjournalismus vs. PR

Seit Beginn des Semesters und der damit erfolgten Trennung meines Studienjahrgangs in die Schwerpunkte Online-Journalismus und Online-PR haben wir ein "nettes kleines Spiel" zwischen den beiden Lagern aufgezogen.

Die Journalisten sticheln dahingehend, dass wir PRler unsere Seele verkauft hätten, während sie für die Rettung der deutschen Allgemeinbildung, Recht und Ordnung usw. einstehen würden. Wir argumentieren spitzbübisch grinsend lapidar, dass wir später doppelt so viel verdienen werden.

Ein Beef erster Güte, der manchmal - mit den richtigen Gesprächspartnern - richtig Spaß macht, bei anderen, ironie- und humorfreien Kollegen allerdings nur noch nervt.

Die Patzer, die sich die Presse in den letzten drei Tagen allerdings erlaubt, lassen mir dermaßen die kurzgetrimmten Haare zu Berge stehen, dass ich für die nächste Woche einen mit mir selbstausgehandelten Waffenstillstand vereinbart habe. Am Boden Liegende soll man schließlich irgendwann mal in Ruhe lassen...

Wer sich über brutalen, da blinden Copy&Paste-Journalismus aufregen mag, der schaut sich bei Herrn Niggemeier um. Freunde der von den Medien nicht nur missverstandenen, sondern auch komplett falsch dargestellten Piratenpartei dürfen sich im Bildblog aufregen (besonders das Statement der Frankfurter Neuen Presse ist erschütternd).

Ach ja, wer mit verdeckter PR der Deutschen Bahn argumentieren mag, hat durchaus nicht ganz Unrecht, wenn man auch die Öffentlichkeitsarbeit mit etwas kritischerem Blick betrachten sollte. Allerdings bleibt hier auch wieder zu sagen, dass es leider auch wieder Journalisten sind, die auf derlei Studien, Meldungen und Umfrageergebnisse anspringen und diese postwendend in den Medien lancieren, anstatt ihre oft und viel zitierte Rolle als Gatekeeper, Recherchekünstler und ständige Hinterfrager wahrzunehmen.

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