Von Fußballern ist man ja so einiges gewohnt, wenn es um geistige Aussetzer geht...
Zum Beispiel lustige und kulturell so wertvolle Aussagen wie "Mailand oder Madrid - Hauptsache Italien!", "Physisch und körperlich bin ich topfit" oder auch "So ist Fußball. Manchmal gewinnt eben der Bessere" wie sie von Ikonen wie Andreas Möller, "Icke" Häßler und Lukas Podolski stammen, sind immer wieder ein Beleg dafür, dass diese Instinkt-Kicker nur deshalb solche Größen wurden, weil sie auf dem Feld alles andere vergessen und sich nur auf das Spiel konzentrieren (und für das Interview nach dem Spiel ihrem Hirn immer noch den Stand-By-Mode gönnen).
Dann gibt es noch diese Fehltritte die am Geisteszustand des Profi-Balltreters zweifeln lassen, wie man sie in der jüngsten Vergangenheit nach dem Spiel Valencia CF vs. Inter Mailand sehen konnte (wobei ich die Strafen der UEFA immer noch als zu niedrig empfinde) oder die einen Eric Cantona unsterblich gemacht haben, wenn man mal eben die Sportart wechselt und sich in Disziplinen wie Kung-Fu, Thai-Boxen, Capoeira, dem klassischen Faustkampf oder einfach nur schlechter Schauspielerei versucht...
Und in der dritten Kategorie sind Ballartisten auf dem Platz aktiv, dass man kaum noch Worte dafür findet, weil ihre Kombination aus temporären Hirntod und Pech unfassbar scheint.
Erinnern wir uns doch mal an die Bundesliga-Saison 1996/1997, als ein damals noch nicht als "Bundes-Klinsi" verehrter Jürgen Klinsmann seine Brötchen beim FC Bayern München unter "Don Trap" verdiente. In einem grottigen Spiel gegen den SC Freiburg wurde der Schwabe gegen den mittlerweile vergessenen Amateur Carsten Lakies ausgewechselt, was Jürgen sichtlich missfiel. Er verließ das Feld, beschimpfte Trappatoni in perfektem Italienisch (drei Jahre bei Inter Mailand sei Dank) und hinterließ mit einem technisch perfekten Dropkick ein wunderbares Loch in einer Werbetonne. Das sich "Klinsi" bei diesem Tritt damals eine saftige Fleischwunde einhandelte die Doc Müller-Wohlfahrt gleich verarzten durfte wurde erst später bekannt. Clever war das nicht...
Oder nehmen wir den türkischen Ex-Nationaltorwart Rüstü, der es nach einem Spiel von Galatasaray Istanbul tatsächlich schaffte sich die Schulter auszukugeln, als er - ich betone das gerne noch mal - NACH dem Spiel sein Trikot in die Fankurve werfen wollte. Die mehrwöchige Pause für diese Dummheit wurde, so munkelte die türkische Presse, ohne weiterführende Gehaltszahlung von Seiten "Galas" von Rüstü abgesessen. Irgendwas muss man ja aus so einem Fehltritt lernen... Beispielsweise etwas wie "Trikotwerfen = lange kein Geld" oder so.
Und ganz frisch in diese Gruppe der Tölpel hat sich jetzt der Stuttgarter Mario Gomez eingereiht. Der gute Mario hatte sich am vergangenen Samstag, als sich der VfB zu einem mühevollen 0:0 gegen den VfL Wolfsburg quälte, eine Knieverletzung zugezogen und wurde wie in der Liga üblich, erst einmal am Spielfeldrand behandelt. Und aus Ärger über diese "Dummheit" beging der Frisch-Nationalspieler gleich die nächste: er schlug mit der Faust gegen den Medizinkoffer und - na wer kommt als Erstes drauf? - hat sich dabei die Hand gebrochen! (spricht wie ich finde eindeutig für die Qualität des Koffers)
Aber da hatte er noch wenigstens Glück im Unglück, denn der diagnostizierte Innenbandabriss im linken Knie braucht, welch schöner Zufall, genauso wie seine gebrochene Hand sechs Wochen zur kompletten Ausheilung. Mensch Mario, das hast du ja richtig clever eingefädelt!
Donnerstag, 15. März 2007
Geistige Aussetzer mit Folgen...
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