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Donnerstag, 23. August 2007

Portoroz-Trip: Have a look

Montag, 13. August: Dieses frühe Aufstehen wir langsam echt lästig. Schon wieder geht dieser elende Dreckswecker VOR!!! 9 Uhr los. Diesmal um kurz nach 8. Wäre es ein normales Klingeln oder ein Radiowecken mit Musik hätte ich nichts dagegen gehabt. Aber nein, es ist so ein widerliches Maschinengewehrpiepen, das so ziemlich jedem Lebewesen des Planeten mit gesunden Hörgängen auf den Keks geht. PIEPIEPIEPIEP PIEPIEPIEPIEP… würde das Mistding nicht auf dem Nachttisch meines Kumpels stehen, dann hätte ich es schon längst an die Wand geprügelt.

Falls ihr euch nach dem WARUM? für die Frühaufsteh-Orgien fragt: die Damen in der Runde – ich verweise auch gezielt auf „gnä´ Frau“ – sind morgens ungefähr so flexibel und aktiv wie unser guter Hoschy zu Wohnheimzeiten. [8 Uhr raus um dann gg. 10 am Strand zu sein… bei gerade einmal 20min bis zum Wasser. Got it?]

Heute morgen sind weder Christian noch ich dazu bereit unserer schwere Taschen-Fanatikerin beim Schleppen zu helfen, da wir ihr schon am Vortag zigmal gesagt haben, wie unnötig ungefähr 80% ihres Strandtascheninhaltes sind. Wir dachten sie lernt daraus (wird sie aber bis Ende des Urlaubs nicht, soviel vornweg). Die vier Stunden Strand bis zur Stadtbesichtigung bei Tageslicht haben – natürlich – wieder richtig gut getan.

Unser Rundgang führt uns also an diesem wieder einmal sonnigen Tag die bereits erwähnte Obala entlang. Viele Geschäfte, noch mehr Händler an den kleinen Plätzen („Original-“Sonnenbrillen von Gucci, Dior und Co. für gerade mal 15 Tacken… ja nee, schon klar) und überall nur sehr leicht bekleidete Damen und Herren. Zitat meines Kumpels Christian: „Kein Wunder das es in Frankfurt nur diese Möchtegern-Ghetto-Lolitas und Spachtelgesichter gibt. Die hübschen Frauen sind alle hier!“ – ich bin stark geneigt ihm zuzustimmen, halte mich aber trotzdem mal dezent zurück. Man(n) muss ja nicht alles kommentieren, nicht wahr?

Nun ein paar Infos zu Portoroz, damit ihr endlich mal erfahrt wo ich mich eigentlich rumgedrückt habe: Portoroz liegt im schönen Istrien an der slowenischen Adriaküste und ist die Hochburg des slowenischen Tourismus. Offiziell zählt der Ort ca. 3.000 Einwohner, in der Urlaubszeit sind es gut und gerne knappe 5.000 plus die Tagestouris die aus dem Inland und nahen Italien mal vorbeikommen und es sich gut gehen lassen.

Einen historischen Kern hat die Stadt leider nicht (mehr), da mit Beginn des Massentourismus Mitte der 1970er ein Hotel nach dem anderen hochgezogen wurde und eben jene Klötze nun auch das Stadtbild bestimmen (sowie sämtliche Postkartenmotive, aber das hatte ich schon anklingen lassen). Der inoffizielle Mittelpunkt des Ortes ist der Hauptplatz vor dem Grand Hotel Palace (das Haus am Platz) bzw. neben dem Restaurant „Figarola“ (netter Laden bei vernünftigen Preisen), der wie alle anderen Plätze auch von fliegenden Händlern belagert wird.

Zur Historie des Ortes: erste Ansätze für Portoroz lassen auf eine Gründung durch die Illuren (quasi die Ur-Slowenen) zu Zeiten der Römer schließen, im 5. Jahrhundert a.D. übernahmen die Römer dann die Zügel, weitere hundert Jahre später dann die Byzantiner, noch einmal hundert Jahre später dann die Langobarden und Slawen. Danach hat so ziemlich jeder der in der europäischen Geschichte was zu sagen hatte Gefallen an der Gegend gefunden: wieder die Römer, wieder die Byzantiner, Napoleon, Habsburger, Österreicher, Franken usw. Soviel dazu.

Im weiteren Tagesverlauf haben wir mal wieder ein anderes Restaurant geentert, diesmal direkt neben den städtischen Sportanlagen. Alles da was da sein muss und reicht um mir die Freudentränen in die Augen zu treiben: VIER! Basketballplätze, zwei Fußballfelder, drei offene Tennisplätze und eine größere Tennisarena mit Sitzplätzen für den halben Ort und Tischtennisplatten en massé. Ansonsten hat der ganze Ort einen Küstenabschnitt und geht fast nahtlos in die nächsten Ortschaften über. Das Rumlaufen alleine hat sich schon wieder gelohnt (siehe den 60er/70er Cote d´Azur-Mafiaschlitten). Am Abend sind wir dann mit einer Flasche Vino an den Strand und haben noch die Lichter der Hotels und die Sterne am glasklaren Nachthimmel genossen.

Morgen erzähl ich euch dann wie ich mich in Piran verliebt habe.

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