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Montag, 17. März 2008

Dieburg schlafen hören

Mitunter kam und kommt es während meines Studiums vor, dass ich des nächtens zu später Stunde durch Dieburg schlendere. Mal von einer Party in Darmstadt von der Bushaltestelle nach Hause, mal auf dem Heimweg vom anderen Ende der Stadt. Je weiter die Stunde vorgerückt und schwärzer die Nacht ist, umso mehr genieße ich diese paar Minuten Fußweg.

Mit der Gewissheit als einziger durch die Straßen zu ziehen, entdecke ich doch immer wieder kleine Geräuschkulissen, die im täglichen Lärm und Trubel einfach nicht wahrgenommen werden können. Man hört auf den menschen- und weitestgehend autofreien Straßen schon Minuten vorher, ob sich ein Wagen nähert oder nicht, ehe man dem vorbeigefahrenen Objekt noch eine kleine Ewigkeit hinterherschauen kann. Und selbst wenn es nichts mehr zu sehen gibt, so lauscht man dem immer noch klingenden Motor bis zum endgültigen Verstummen in der Ferne oder schenkt dem ständigen Gemurmel der Gersprenz, einem kleinen durch Dieburg verlaufenden Nebenfluß des Mains.

Man kann über Dieburg sagen was man will, aber bei Nacht gefällt es mir hier richtig gut, denn nur in diesen wenigen Augenblicken höre ich diesem kleinen Flecken Erde wirklich gerne beim schlafen zu.

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