Weiter geht´s auf meinem Nostalgie-Trip durch meine verwirrten Web-Erinnerungen:
ICQ war dann nach hundertfachem Fragen meiner Freunde eines der ersten Programme auf dem neuen Tor zur digitalen Welt. Nach einer kurzen Einfindungsphase war ich regelrecht geflasht…
Ein bis dato nutzlos erscheinender Kommunikationsweg war mit einem Mal verlockender denn je. Via Computer mit meinen Freunden quatschen... Wenn mir das jemand vorher gesagt hätte, ich hätte ihn als Spinner abgetan. So aber war meine Kontaktliste innerhalb kürzester Zeit mit so ziemlich allen Nummern gefüllt, die ich brauchte und eigentlich auch nicht brauchte. Ausmisten ist nicht so mein Ding. Wer weiß, wofür man alte Kontakte später noch einmal gebrauchen kann?
Durch lustige Zufälle und Umstände kamen aber auch Web-Bekanntschaften zu Stande, auf die ich ansonsten im Leben nicht gekommen wäre. Mittlerweile gute Freunde, die ich noch nie von Angesicht zu Angesicht gesehen habe, sind über die ganze Republik verteilt. Ich habe Bekannte in den Staaten und Kanada, die ich nunmehr seit über vier Jahren kenne und mit denen ich mich immer noch regelmäßig austausche, aber ohne ICQ wohl nie kennen gelernt hätte. Wenn jemand sagt „das Web verbindet“, dann hat er damit in einer bestimmten Weise schon Recht. Instant Messaging hat in meinem Fall seinen Teil dazu beigetragen.
Was mich neben der Vielzahl an Kontakten (man merkt irgendwie immer erst dann wie viele Menschen man eigentlich kennt, wenn man ellenlange Namenslisten vor sich sieht) allerdings wirklich begeisterte, war in dieser Form der für mich neue "Zeitbogen" von Frage zu Antwort. Es war und ist absolut freigestellt, ob man sofort antwortet und den Realtime-Charakter ausnutzt oder ob man vormittags eine kurze Nachricht hinterlässt, ein paar Zeilen wechselt, den anderen informiert wie lange man weg ist und abends genau an der Stelle wieder einsetzt.
Klar, SMS und Mail haben dieselben Vorzüge, entwickeln aber nicht diese Anwandlungen einer fließenden Konversation – wenn man denn so will. Man war nach dem Log-In erreichbar und dann eigentlich doch nicht. Keine Zeit oder Lust zu antworten? Dann eben nicht. Alles kein Problem, weiß das Gegenüber am anderen Screen doch nicht, ob man überhaupt vor der Tastatur sitzt oder nicht (auch wenn das schon zu vielfacher Verwirrung geführt hat). Bei SMS und Mail ist der Effekt in etwa der gleiche. Aber bringt man eine solche Aktion in einem normalen Gespräch mit Freunden und geht einfach mal für zwei, drei Stunden weg, sie würden mit dem Nächstbesten nach einem werfen und die soziale Kompetenz inlusive Manieren in Frage stellen. Heute nennt man das einfach "Netiquette" und zieht sich aus der digitalen Affäre.
Wie dem auch sei, mit ICQ habe ich diverse Tage und Wochen meines Lebens hinter mich gebracht und etliche Diskussionen und Gespräche bis tief in die Nacht geführt. Bis heute ist das übrigens nicht anders.
Weitaus früher hatte ich allerdings Kontakt mit Foren. Über einen Klassenkameraden war ich in eine Community gerutscht, die sich hauptsächlich mit Wrestling, Sport im Allgemeinen und Film/TV beschäftigte. funpaetsch.de hieß die mittlerweile leider eingemottete Site und nach anfänglichem Beschnuppern hatte ich sehr schnell Gefallen daran gefunden. So sehr sogar, dass ich als bald zum Moderator im Sport-Bereich aufstieg und mir über 1.200 (zum Großteil sehr journalistisch angehauchte) Beiträge zusammengeschrieben hatte. Man könnte diese Zeit als meine erste Prägungsphase für meine spätere Leidenschaft bezeichnen. Bis alles mit einem Schlag seinen Reiz verlor, weil etwas anderes wichtiger wurde. "User sind ein undankbarer Haufen" dachte ich mir damals - und ich gehörte dazu.
Mittlerweile versuche ich über die Bloggerstadt wieder einen Bezug zur Plattform Forum zu finden, tue mich aber doch schwerer als erwartet. Es mag bei der Vielzahl an Nutzern paradox klingen, aber auf mich wirkt das alles immer noch so statisch. Ganz im Gegensatz zu dem, was ich heute gewohnt bin.
Irgendwann zwischen dem bestandenen Fachabi und Studienbeginn kam ich dann das erste Mal mit dem Thema Blogs in Kontakt. Das dürfte auch so vor drei, vier Jahren gewesen sein. Ja, kommt hin. Der Blick in mein Profil bescheinigt mir ein "est. in Nov2004". Wie ich damals darauf gekommen bin zu bloggen weiß ich inzwischen gar nicht mehr. Wahrscheinlich hatte mich damals der Gedanke fasziniert ohne großartige Hürden im Netz "publizieren" zu können. Meine ersten Schritte in der Blogosphäre waren zumindest äußerst wackelig und nach derer fünfen war meine Begeisterung ein wenig abgeflaut. Sie sollte erst sehr viel später mit dem Studium wieder entflammen.
Mehr dazu beim nächsten Mal...
ICQ war dann nach hundertfachem Fragen meiner Freunde eines der ersten Programme auf dem neuen Tor zur digitalen Welt. Nach einer kurzen Einfindungsphase war ich regelrecht geflasht…
Ein bis dato nutzlos erscheinender Kommunikationsweg war mit einem Mal verlockender denn je. Via Computer mit meinen Freunden quatschen... Wenn mir das jemand vorher gesagt hätte, ich hätte ihn als Spinner abgetan. So aber war meine Kontaktliste innerhalb kürzester Zeit mit so ziemlich allen Nummern gefüllt, die ich brauchte und eigentlich auch nicht brauchte. Ausmisten ist nicht so mein Ding. Wer weiß, wofür man alte Kontakte später noch einmal gebrauchen kann?
Durch lustige Zufälle und Umstände kamen aber auch Web-Bekanntschaften zu Stande, auf die ich ansonsten im Leben nicht gekommen wäre. Mittlerweile gute Freunde, die ich noch nie von Angesicht zu Angesicht gesehen habe, sind über die ganze Republik verteilt. Ich habe Bekannte in den Staaten und Kanada, die ich nunmehr seit über vier Jahren kenne und mit denen ich mich immer noch regelmäßig austausche, aber ohne ICQ wohl nie kennen gelernt hätte. Wenn jemand sagt „das Web verbindet“, dann hat er damit in einer bestimmten Weise schon Recht. Instant Messaging hat in meinem Fall seinen Teil dazu beigetragen.
Was mich neben der Vielzahl an Kontakten (man merkt irgendwie immer erst dann wie viele Menschen man eigentlich kennt, wenn man ellenlange Namenslisten vor sich sieht) allerdings wirklich begeisterte, war in dieser Form der für mich neue "Zeitbogen" von Frage zu Antwort. Es war und ist absolut freigestellt, ob man sofort antwortet und den Realtime-Charakter ausnutzt oder ob man vormittags eine kurze Nachricht hinterlässt, ein paar Zeilen wechselt, den anderen informiert wie lange man weg ist und abends genau an der Stelle wieder einsetzt.
Klar, SMS und Mail haben dieselben Vorzüge, entwickeln aber nicht diese Anwandlungen einer fließenden Konversation – wenn man denn so will. Man war nach dem Log-In erreichbar und dann eigentlich doch nicht. Keine Zeit oder Lust zu antworten? Dann eben nicht. Alles kein Problem, weiß das Gegenüber am anderen Screen doch nicht, ob man überhaupt vor der Tastatur sitzt oder nicht (auch wenn das schon zu vielfacher Verwirrung geführt hat). Bei SMS und Mail ist der Effekt in etwa der gleiche. Aber bringt man eine solche Aktion in einem normalen Gespräch mit Freunden und geht einfach mal für zwei, drei Stunden weg, sie würden mit dem Nächstbesten nach einem werfen und die soziale Kompetenz inlusive Manieren in Frage stellen. Heute nennt man das einfach "Netiquette" und zieht sich aus der digitalen Affäre.
Wie dem auch sei, mit ICQ habe ich diverse Tage und Wochen meines Lebens hinter mich gebracht und etliche Diskussionen und Gespräche bis tief in die Nacht geführt. Bis heute ist das übrigens nicht anders.
Weitaus früher hatte ich allerdings Kontakt mit Foren. Über einen Klassenkameraden war ich in eine Community gerutscht, die sich hauptsächlich mit Wrestling, Sport im Allgemeinen und Film/TV beschäftigte. funpaetsch.de hieß die mittlerweile leider eingemottete Site und nach anfänglichem Beschnuppern hatte ich sehr schnell Gefallen daran gefunden. So sehr sogar, dass ich als bald zum Moderator im Sport-Bereich aufstieg und mir über 1.200 (zum Großteil sehr journalistisch angehauchte) Beiträge zusammengeschrieben hatte. Man könnte diese Zeit als meine erste Prägungsphase für meine spätere Leidenschaft bezeichnen. Bis alles mit einem Schlag seinen Reiz verlor, weil etwas anderes wichtiger wurde. "User sind ein undankbarer Haufen" dachte ich mir damals - und ich gehörte dazu.
Mittlerweile versuche ich über die Bloggerstadt wieder einen Bezug zur Plattform Forum zu finden, tue mich aber doch schwerer als erwartet. Es mag bei der Vielzahl an Nutzern paradox klingen, aber auf mich wirkt das alles immer noch so statisch. Ganz im Gegensatz zu dem, was ich heute gewohnt bin.
Irgendwann zwischen dem bestandenen Fachabi und Studienbeginn kam ich dann das erste Mal mit dem Thema Blogs in Kontakt. Das dürfte auch so vor drei, vier Jahren gewesen sein. Ja, kommt hin. Der Blick in mein Profil bescheinigt mir ein "est. in Nov2004". Wie ich damals darauf gekommen bin zu bloggen weiß ich inzwischen gar nicht mehr. Wahrscheinlich hatte mich damals der Gedanke fasziniert ohne großartige Hürden im Netz "publizieren" zu können. Meine ersten Schritte in der Blogosphäre waren zumindest äußerst wackelig und nach derer fünfen war meine Begeisterung ein wenig abgeflaut. Sie sollte erst sehr viel später mit dem Studium wieder entflammen.
Mehr dazu beim nächsten Mal...
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