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Samstag, 24. Mai 2008

Freiheit statt Angst - Aktionstag am 31. Mai

Bei holy fruit salad! bin ich gerade über den Beitrag "Überwacherüberwachung" gestolpert. Dort beschäftigt sich creezy mit der Überwachermentalität, die sich mittlerweile in Deutschland entwickelt hat. Kameras aller Orten, die natürlich nur der Sicherheit dienen sollen.

Ja nee, is´ klar, ne? Das Gegenteil ist der Fall. Ich habe noch keine Kamera gesehen, die jemanden mit festen Absichten von irgendetwas abhalten würde...

Ich denke bei derlei Diskussionen immer an den Ausspruch "so viele Polizisten hier, ich fühle mich irgendwie unsicher", der mein Gefühl bezüglich der Kameras ebenso ganz gut trifft. Je mehr Kameras ich sehe, umso eher habe ich das Gefühl ich würde mich an einem gefährlichen Ort befinden, der diese "Sicherheitsmaßnahmen" nötig mache.

Entsprechend möchte ich, wie von ihr erbeten, nicht nur auf ihren Beitrag, sondern auch auf den Aktionstag vom AK Vorrat hinweisen, der am 31. Mai stattfinden wird (in Frankfurt am Main wird beispielsweise auch demonstriert).




[...] Bürgerrechtler rufen für Samstag, den 31. Mai 2008 in vielen Städten zur Teilnahme am bundesweiten Aktionstag gegen die ausufernde Überwachung durch Wirtschaft und Staat auf. Im ganzen Land werden besorgte Bürgerinnen unter dem Motto "Freiheit statt Angst - Für die Grundrechte" auf die Straße gehen. [...]


4 Kommentare:

  1. Naja, in Leipzig z.B. ist die Drogenkriminalität deutlich zurück gegangen, seit die bekannten öffentlichen Umschlagplätze per Kamera überwacht werden. Ob die Geschäfte nun einfach woanders stattfinden, ist aber natürlich nicht so einfach rauszufinden...
    Und ich muss sagen, dass mir persönlich Kameras an U-Bahnhöfen, in Straßenbahnen und auf öffentlichen Plätzen durchaus eher ein Gefühl von Sicherheit geben. So lange es nicht so ausartet, wie in GB, ist es imho OK.

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  2. Es ist wohl wirklich ein sehr subjektiver Blickpunkt, wie man zu Überwachungskameras an öffentlichen Plätzen steht.

    Wie gesagt, ich kenne keine Kamera, die mich im Zweifelsfalle beschützen würde. Sie sind natürlich ein willkommenes Hilfsmittel bei der Aufklärung von Straftaten, mir als Betroffenem nützt das hinterher allerdings relativ wenig, wenn es für mich persönlich schon zu spät ist...

    Groß-Britannien hat da natürlich aus unserer Sicht übertrieben, aber das Verständnis von Sicherheit zu Grundrechten ist nach den Terroranschlägen wohl auch ein anderes als bei uns im Moment (trotzdem würde ich meine Freiheiten nur ungern aufgeben).

    Es ist außerdem ja nicht nur die Kameraproblematik die sich entspinnt, sondern die Überwachungswut im Allgemeinen ist es, die mir Bedenken bereitet.
    Jeder wird durch die Sammelwut von Daten als potentielle Gefahr betrachtet und das Totschlagargument "Terrorismus" wird dem Gefühl nach so langsam ähnlich großzügig zur Bewilligung sämtlicher Gesetzesänderungen angewandt wie in den Staaten oder GB...
    "In Sicherheit leben" ist schön und gut, aber "leben" ist dabei immer noch die andere Hälfte der Aussage.

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  3. Die Argumentation hinkt etwas: Natürlich kann dir keine Kamera im Moment eines Übergriffes helfen. Aber nach Aufklärung der Straftat gibt es a) einen von den Behörden verhafteten/bestraften Täter weniger und b) eine abschreckende Wirkung an dem Ort, an dem die Kamera aufgestellt war. Indirekt profitiert deine Sicherheit also von den Kameras. Zumindest sehe ich das ganz subjektiv so. ;)
    Und um mal wieder das Phrasenschwein zu bedienen: Es wird nix so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ich könnte dir jetzt so auf Anhieb keinen staatlichen Eingriff in mein Leben nennen, der mich bisher gezwungen hätte, eine meiner Freiheiten aufzugeben.
    Wenn wir mal ehrlich sind, sind diese ganzen Vorratsdatenspeicherungs- bzw. Abhör-Fälle doch extrem selten und für die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung vollkommen ungefährlich.
    Ich find diesen Datenschutz-Hype daher ziemlich überflüssig, wir leben mittlerweile in einer gefestigten Demokratie und nicht mehr in einer vom Kollaps bedrohten Republik, die jederzeit zur Diktatur werden kann. Auch wenn manche immer noch etwas anderes behaupten. ;)

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  4. Den Fünfer für´s Phrasenschwein notiere ich mal so... ;)

    Sicherlich sind wir keine diktatur-gefährdete Republik, aber mir bereitet es dennoch irgendwie Unbehagen.
    Nur weil wir z.B. nicht so viele Fälle von Abhöraktionen und Co. in den Medien mitbekommen, heißt es auf der anderen Seite aber noch lange nicht, das es sie nicht gibt - egal ob bei berechtigten Vorgängen oder zur Prävention.

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